Mein Weg zur Fotografie

 

Wenn mir eine Frage immer wieder gestellt wird, dann wie ich zur Fotografie gekommen bin, ob ich nur Pferde fotografiere und wo und wie ich mir alles angeeignet habe. Wenn Du Dich auch fragst, wie ich dazu gekommen bin mich hier selbständig zu machen, dann gehts jetzt los ..... 

 

PFERDEMÄDCHEN SEIT KINDESJAHREN 

Jeder würde denken, dass ich bestimmt bereits in Kinderjahren oft die Kamera in der Hand hatte. Doch genau das war nicht der Fall. In meinen Jugendjahren hatte ich damit zu tun, meine Zeit bei meinen Tieren zu verbringen. Mein Hund, ein süßer Dackel Namens "Susi" und mein erstes Pflegepferd "Corina" und später dann mein jahrelanges Reitbeteiligungspferd "Goldfee". Ich war ein typisches Pferdemädchen. Ich hab meine freie Zeit immer im Reitstall verbracht, hatte dort meine Vorbilder und habe alles verschlungen was um das Thema Pferd ging. Ich hab beim Stalldienst geholfen, Ferienkinder betreut und war selber Kind mit einem der schönsten Hobbies der Welt. Für meine Eltern nicht das günstigste Hobbiea, aber es wurde mir trotzdem ermöglicht, auch danke meiner Oma. Meine Eltern und sie haben mich hier immer unterstützt und dafür bin ich meinen Eltern und meiner Omar sehr dankbar! Denn diese Zeit hat meine Jugend geprägt und ich würde sie niemals missen müssen. Eine der schönsten Zeiten meiner Kindheit! Zu diesem Zeitpunkt war an die Fotografie auch überhaupt noch nicht zu denken. 

 

DER BEGINN UND MEINE ERSTE KAMERA 

Irgendwann kamen zu meinem Pferdemädchenleben andere Interessen dazu und so bin ich natürlich auch viel feiern gegangen. Aus dieser Zeit habe ich unendlich viele Bilder, denn ich habe irgendwann angefangen bei jeder Partynacht - und wirklich bei jeder - meinen Foto dabei zu haben. Viele Clubs und Diskotheken haben dies natürlich nicht gerne gesehen, denn sie hatten ihren eigenen Fotografen. Trotzdem hatte ich meine "damals noch Digitalkamera" immer dabei. Es war ein Genuss und ein Spaß die Fotos am nächsten Tag mit allen Freunden anzuschauen und immer wieder auf diese Partynächte zurückzublicken. Irgendwann wusste jeder, der mit mir unterwegs war, woher er die Bilder der Nacht bekommt. Sehr oft hatte ich meine Kamera dann natürlich auch im Stall dabei, um dort Fotos zu machen und schon wenige Zeit später hatte ich meine erste Spiegelreflexkamera in der Hand!

Eine Nikon 5100! Nachdem ich diese bekommen hatte, ging es auf Rundreise nach Amerika. Perfekt um die Kamera zu testen und mit viel Erinnerungen nach Hause zu kommen. Auch wenn ich am Anfangs komplett überfordert mit all den Einstellungen war, hab ich zu diesem Zeitpunkt mit der Vollautomatik fotografiert. Ich bin noch immer so froh, dass ich eine gute Kamera dabei hatte und jetzt auf tolle Erinnerungen zurückblicken kann. Zeit um mich mit der Technik und den Einstellungen zu befassen, hatte ich nicht. Dafür hatte ich aber Blut geleckt, denn als ich zurück war, wollte ich unbedingt lernen, wie die Einstellungen funktionieren. Da es als blutiger Anfänger schwer war und man erst mal auch nicht wusste, wo man und wie man sich am besten informiert, habe ich dann zum Geburtstag von meinen Freunden einen Kurs geschenkt bekommen, in dem es darum ging die Grundeinstellungen der Kamera zu lernen. Iso, Blende und Verschlusszeit und natürlich wie ich diese einstelle. Als ich den Kurs abgeschlossen hatte, habe ich sehr viel Zeit damit verbracht zu üben.

 

Ob privat zu Hause, im Stall oder Urlaub, die Kamera war ab sofort mein ständiger Begleiter. Was ich allerdings bereits im Kurs und auch die Zeit danach beim Üben festgestellt hatte war, dass ich mir die Bedienung von NIKON nicht gefallen hatte. Im Kurs hatte ich u.a. eine Canon in den Händen und schon da fand ich die Handhabung, die Einstellungen einfacher und schöner. Daher wechselte ich nach kurzer Zeit von der Nikon 5100 zu Canon .. und weil ich wusste, dass weiter kommen will bzw. noch mehr lernen möchte, habe ich richtig viel investiert und mich nach langer langer Recherche und Information auch ein Profiobjektiv gegönnt. So zog dann CANON 5D Mark II ein und ein CANON 70-200 f2.8 Objektiv ein. Für mich war das damals ein halbes Vermögen und das erste mal, dass ich außer einem Auto so viel Geld ausgegeben hatte. 

 

 

 

VON DEN BESTEN LERNEN 

So habe ich dann auch meine ersten Versuche von der Vollautomatik in die Halbautomatik gemacht und schnell festgestellt, dass noch so viel mehr geht. Ich habe angefangen, mich im Internet zu informieren und bin schnell immer wieder bei den gleichen Namen gelandet. Ich habe YouTube Videos verschlungen, hab mir Bücher gekauft und damit so viel lernen können. So habe ich die YouTube Videos von Benjamin Jaworskyi und Calvin Hollywood verschlungen und so viel durch die beiden lernen können. D.h. mein heutiges Können beruht auf "learning by doing". Die beiden haben mich definitiv einen riesen Meilenstein nach vorne gebracht und vor allem so interessant in ihren Videos gestaltet, dass ich nie die Lust und das Interesse verloren habe, sondern im Gegenteil immer mehr lernen und Können wollte. Wäre ich in meiner Schulzeit so zielstrebig gewesen, wären Mama und Papa stolz gewesen! ;)  Als ich die beiden dann in Köln auf der Photokina gemeinsam auf einer Bühne live erleben durfte, war ich noch gehypter. So kam dazu, dass ich ich mich nicht nur für das Fotografieren, sondern auch alles außen rum interessiert habe. D.h. mit welchem Equipment kann ich meine Fotos verbessern, wie arbeite ich mit Models zusammen ... und was ist noch alles möglich. Ab diesem Moment habe ich meine restliche freie Zeit noch mehr mit fotografieren verbracht. Ich habe angefangen nicht nur mein Pferd, sondern auch Pferde von Freunden, Bekannten und auch Freunde ohne Pferd mal vor die Kamera zu holen. 

 

DER STARTSCHUSS KAM MIT EINEM ARSCHTRITT

Freunde und Bekannte kamen immer wieder auf mich zu und lobten meine Bilder, wollten mehr sehen und auch mit mir shooten. Immer wieder kam der Kommentar "Du hast Talent, ein Auge dafür und ich muss mehr daraus machen" . Meine beste Freundin ging sogar so weit zu fragen, ob ich mir schon mal Gedanken gemacht habe, damit Geld zu verdienen. Damals hab ich Ihr den Vogel gezeigt und nicht drüber nachgedacht. Doch immer wieder kam sie und fing an, mir zu fragen, warum ich das kostenlos mache, warum ich nicht mehr draus mache und das ich mein Talent doch nutzen solle. Dazu muss ich sagen, ich bin ein super selbstkritischer Mensch und wenn ich nicht komplett davon überzeugt bin, etwas zu 1000% zu beherrschen, denke ich über so was sowieso nicht nach. Noch dazu war die Vorstellung mich hier selbständig zu machen so was von fremd, dass ich auch diesmal wieder nicht mehr darüber nachgedacht habe. 

 

Aber sie gab nicht auf und nachdem wir zusammen eine Afrikarundreise gemacht hatten und ich so glücklich über meine Fotos aus der Zeit war, habe ich nachdem Sie mir einen letzten Arschtritt gegeben hatte nach der Reise den Schritt gewagt. Ich bin los, mein erstes eigenes Kleingewerbe anmelden. Dies ist nun 6 Jahre her und ich bin ihr unendlich dankbar, mir damals den Arschtritt gegeben zu haben, denn die Fotografie ist nicht nur ein Hobbie, sondern meine Leidenschaft und inzwischen seit 6 Jahren auch mein Beruf, den ich neben meinem eigentlichen Vollzeitjob ausführe. DANKE liebe Steffi für diesen Arschtritt damals, Du hast nicht locker gelassen und immer wieder an mich geglaubt.

 

 

Und somit ging es los meine Leidenschaft weiter in meine Fotos zu packen, in die Fotos, welche ich für andere gemacht habe und heute kann ich sagen, es war wohl eine meiner besten Entscheidungen im Leben. Wie es weiter ging, erzähl ich Euch in einen der nächsten Blogbeiträge. 

Der Start nach meiner Gewerbeanmeldung, die Kundensuche, meine social Media Präsenz, meine ersten Shootings, meine Schwerpunktsuche und vieles mehr.  

Wie erging es Euch? Vielleicht sind Fotografen unter Euch, die einen ähnlichen Werdegang hatten oder einen ebenso verrückten?

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Steffi (Samstag, 02 Juli 2022 21:47)

    Du kannst so stolz auf dich sein! ❤️